1996 gelangte ein großes Konvolut an Zeichnungen und Grafiken in den Besitz des Kunstmuseums, die den Ausgangspunkt der Ausstellung bilden.
—————————— Das Bochumer Kunstmuseum hat im Jahr 1994 eine Ausstellung der Graphikerin Cécile Reims-Deux gezeigt, 1995 dann eine große Werkübersicht des Zeichners Fred Deux. Diese Retrospektive des französischen Künstlers wurde anschließend von Museen in Frankreich (Châteauroux, Montpellier) und Belgien (Charleroi) übernommen. Als Dank an das Bochumer Institut entschloss sich das Künstlerehepaar Deux / Reims 1996 zur Donation eines größeren Konvolutes von Zeichnungen und Kupferstichen. So entstand in Bochum die umfangreichste Sammlung dieser beiden Künstler außerhalb Frankreichs, wo sie in zahlreichen Museen, öffentlichen und privaten Sammlungen sowie in der Bibliothèque National vertreten sind.
Fred Deux zählt zu den herausragenden Vertretern einer imaginativen Kunst, die ihre Wurzeln in den Traditionen und Bildverfahren des Surrealismus hat. Sein vielfältiges Werk, das sich über einen Zeitraum von mehr als sechs Jahrzehnten erstreckt, lotet das Unbewusste, Abgründige und Dunkle der menschlichen Existenz aus. Ausgehend von automatischen Zeichnungen bewegt es sich zwischen einer phantastischen Figuration und einer zum Informellen tendierenden Abstraktion.
Cécile Reims hat vor allem im französischsprachigen Raum einen Ruf als Kupferstecherin. Seit den 1960er Jahren hat sie Zeichnungen des Surrealisten Hans Bellmer in das Medium des Kupferstichs „übersetzt“, später auch Werke von Leonor Fini und von Fred Deux. Doch neben diesen Interpretationsstichen entstand ein reichhaltiges eigenes graphisches Werk, das von technischer Meisterschaft und einer subtilen Imagination und Phantastik gleichermaßen geprägt ist.
Die Bochumer Ausstellung dokumentiert die umfangreiche Schenkung des Künstlerehepaares an das Kunstmuseum. Die Ausstellung findet parallel zur großen Fred-Deux-Retrospektive im Panorama-Museum in Bad Frankenhausen statt, die am 28. 6. eröffnet wird.