Inhalt

Die Intimität des Sehens – Lichtbilder von Ulrich Erben
9 Jun 2018———14 Okt 2018

Mit dem Blick eines Malers, der Farbe und Licht in seinen Bildern zu Raum werden lässt, fotografiert Ulrich Erben seit vielen Jahren. Vergleichbar dem klassischen Einsatz von Zeichnung oder Aquarell, nutzt er das Medium Fotografie für Studienzwecke und Vorarbeiten und seit einiger Zeit auch für autonome Werke. Vor dem Hintergrund der digitalen Möglichkeiten macht heute förmlich jeder Fotos. In der Kunst werden die Grenzen hinsichtlich der Motive und vor allem der Formate stetig erweitert, großformatige digitale Bildkompositionen beherrschen Ausstellungen, aber auch die öffentliche Medienlandschaft.

In dieser, von ihm selbst als spannend empfundenen, Situation lenkt der 1940 in Düsseldorf geborene Maler, Ulrich Erben, erstmals den Blick auf kleine Fotoarbeiten – von ihm als Lichtbilder bezeichnete Kompositionen – die ganz den Prinzipien seiner Malerei folgen. Zwar von realen Phänomen wie Landschaften, Wolken oder Stillleben inspiriert, geht es dabei nicht ums Abbilden, sondern um abstrakte Raumerfahrungen. Man schaut durch kleine Fenster auf etwas Sichtbares, was durch die Begegnung von Malerei und Fotografie entstehen konnte. Diese Lichtbilder erfordern vom Betrachter ein konzentriertes Sehen und geben ihm so die Intimität und Sinnlichkeit des Sehens zurück. Unspektakulär und still ermöglichen sie ein verweilendes Schauen.

 

Foto: © Ulrich Erben