Vom öffentlichen Nahverkehr, über den Ticketverkauf im Museum bis zum Netzwerk der freien Szene: Infrastrukturen bestimmen unseren Alltag und prägen wie wir leben, aber auch wie wir Kunstproduzieren und wahrnehmen. Da sie scheinbar automatisch funktionieren, bleiben Infrastrukturen oft unbemerkt, obwohl viel Arbeit in ihren Erhalt fließt. Wenn sie durch Abnutzung oder Krise irgendwann nicht (mehr) funktionieren, geraten sie in den Fokus. Was zeigt sich da über vermeintliche Selbstverständlichkeiten einer Gesellschaft? Und welche Infrastrukturen brauchen (Kunst-)Institutionen für die Welt von morgen?
Mit wissenschaftlichen Vorträgen, künstlerischen Workshops, performativen Interventionen und Perspektiven aus der kuratorischen Praxis, lädt das zweitägige Symposium zum Dialog zwischen den Disziplinen ein. Es entstand im Zusammenschluss des Universitätslehrgangs Kuratieren in den szenischenKünsten, dem Institut für Theaterwissenschaft, der Ruhr-Universität Bochum und dem Kunstmuseum Bochum. Gefördert durch die Kunststiftung NRW.
Mit Beiträgen von: Anguezomo Mba Bikoro, Lisa Beißwanger, Sabeth Buchmann, deufert&plischke, Jörn Etzold, Herbordt/Mohren, Tonica Hunter, Ioannis Kaklamanos, Valeska Klug, Daniel Kötter, Sebastian Linz, MFK Bochum, Julia Nitschke, Bernd Scherer, Ruth Schmidt, Nesrin Tanç, Yuri Yefanov & Natalia Matsenko und Julia Wissert.
Um Anmeldung zum Symposium wird gebeten unter: gwendolin.lehnerer@sbg.ac.at
PROGRAMM
Freitag, 18. Oktober 2024
14 Uhr:
Begrüßung durch das Kunstmuseum Bochum
14.15 –15.15 Uhr:
Einführung in den infrastrukturellen Diskurs mit Schwerpunkt Kultur
Keynote von Sabeth Buchmann
15.15–15.30 Uhr: Kaffeepause
SEKTION I: MATERIELLE INFRASTRUKTUR
Moderation: Leon Gabriel und Sigrid Gareis
15.30–15.40 Uhr:
Künstlerischer Stimulus
Videoausschnitt Walter&Coltan von Daniel Kötter
Kurze Einführung (5 Minuten) in die Sektion durch Leon Gabriel und Sigrid Gareis
15.45–17:00 Uhr:
Hardware 1: Black Box und White Cube
Dialog mit Lisa Beißwanger, Jörn Etzold und Daniel Kötter
17.00–17.15 Uhr: Kaffeepause
17.15–18.15 Uhr:
Infrastruktur und Gemeinwohlökonomie in Kulturinstitutionen
Panel mit Ioannis Kaklamanos, Sebastian Linz und Julia Nitschke
18.15–18.30 Uhr: Kaffeepause
18.30–19.45 Uhr:
Hardware 2: Dekoloniale Kulturinstitutionen
Panel mit Anguezomo Mba Bikoro, Tonica Hunter, Bernd Scherer und Julia Wissert
Abendprogramm: Ab 19.45 Uhr gemeinsamer Ausklang im Forum.
Samstag, 19. Oktober 2024
9.30–10.00 Uhr:
INFRASTRUKTURELLES AUFWECKEN DES RAUMS
Übung mit MFK Bochum
SEKTION II: INSTITUTIONELLE INFRASTRUKTUR
Moderation: Nicole Haitzinger und Sven Lindholm
10–13 Uhr: Drei Workshops mit Künstler*innen
deufert&plischke: Infrastrukturelle Ressourcen und Netzwerke
Herbordt/Mohren: Rangieren und De-Rangieren von infrastrukturellen Bedingungen
Yuri Yefanov/Natalia Matsenko: Verletzte und bedrohte Infrastrukturen
13–14 Uhr: Mittagspause
SEKTION III: PERSONELLE INFRASTRUKTUR
Moderation: Eva Busch und Jörn Etzold
14–15 Uhr:
Infrastrukturierende Praktiken
Diskussionsrunde mit Valeska Klug, Ruth Schmidt und Guy Dermosessian
15–15.30 Uhr: Kaffeepause
15.30–16.30 Uhr:
Infrastrukturelle Veränderungspotentiale für die Kunstpraxis
Abschlussdiskussion, Moderation: Eva Busch und Gwendolin Lehnerer
Das Symposium „Infrastrukturen im Fokus: Kuratieren in einer Welt der Multikrisen“ wurde unter der gemeinsamen kuratorisch-künstlerischen Leitung von Eva Busch (Kunstmuseum Bochum), Jörn Etzold (Ruhr-Universität Bochum), Sigrid Gareis (Lehrgang Kuratieren in den szenischen Künsten), Leon Gabriel (Ruhr-Universität Bochum), Nicole Haitzinger (Paris Lodron Universität/Lehrgang Kuratieren in den szenischen Künsten) und Sven Lindholm (Ruhr-Universität Bochum) ins Leben gerufen. Realisiert wurde es in kollektiver Zusammenarbeit zwischen dem Lehrgang Kuratieren in den szenischen Künsten an der Paris Lodron Universität Salzburg, der Theaterwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum und dem Kunstmuseum Bochum, gefördert durch die Kunststiftung NRW.