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Johannes Brus. Frühe Fotos – Späte Schäden
2 Jun 2012———26 Aug 2012

—————————— In seinen Fotoarbeiten, die vielfältigen experimentellen Prozessen, Eingriffen und Einwirkungen des Zufälligen ausgesetzt sind, setzt er Bruchstücke von Vergangenem wie ein Archäologe zusammen. Wichtigster Fundus sind ihm die Bilder des kollektiven Gedächtnisses, die er mit scheinbar Realem und Gegenwärtigem vielfältig vernetzt. Er verfremdet, seine Werke sind gewissermaßen Störfaktoren auf eingeübte Sehgewohnheiten. Durch Verunsicherung des Blickes entdeckt man so noch nie gesehene Seiten des Vertrauten. Johannes Brus setzt einen Kontrapunkt gegen das Gewöhnen, gegen Routine.

Brus Werke überraschen mit Ironie und Witz und doch geheimnisvoller Tiefe.

Bei seinen figürlichen Plastiken greift er zu Materialien, die den archetypischen Charakter unterstreichen. In der Regel verwendet er Beton, um Oberflächen zu erzeugen, die von Furchen und Kratern deformiert sind, was den Eindruck von Alter und Versteinerung noch betont. Diese Skulpturen werden anschließend in Bronze gegossen. Auch mit Farbe wird die Entfremdung vom Dargestellten unterstrichen: Figuren, die aus einer vergangenen Welt zu kommen scheinen und geheimnisvolle Erinnerungen bergen.