—————————— Im Rahmen der Ausstellung „The Rough Law of Gardens“ findet die Lesung der Autorin Anja Liedtke aus Ihrem Roman „Blumenwiesen und Minenfelder, Reiseerzählungen aus Israel“ statt. Die Autorin Anja Liedtke war 2011 als Freiwillige von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste in Jerusalem für Überlebende des Holocausts tätig
„Du hast uns Israelis in deinem Tagebuch so bunt und vielfältig dargestellt, wie wir wirklich sind. So will ich uns bei euch in Deutschland vermittelt sehen, verstehst du?“
Die in diesem Buch versammelten Reiseerzählungen sind eine „Auftragsarbeit“ der Holocaust-Überlebenden Ester Golan.
Während Liedtkes Zeit als Freiwillige macht Sie eine paradoxe Erfahrung: statt den Opfern zu helfen, wird ihr geholfen. Denn die Überlebenden des Holocausts lösen jenen inneren Konflikt, der in Deutschland und Israel von Generation zu Generation weitergegeben wird.
In ihrer freien Zeit bereist Liedtke das Land. Sie durchwandert den Wald von Jerusalem, begegnet bewaffneten Scouts, die Pfadfinder und Schülergruppen zum Schutz vor Terroristen begleiten. Die Autorin beschreibt die Landschaften des Heiligen Landes, die Wüsten und Meere. Sie besucht ein Flüchtlingslager in Nablus, aus dem während der Intifada die meisten Selbstmordattentäter hervorgingen. Zum Schabbatabend wird sie von amerikanischen Einwanderern eingeladen. Zuletzt überschreitet sie die Grenze nach Jordanien und lässt sich durch eine unerwartete Wirkung von Tschador und Niqab überraschen.
„Blumenwiesen und Minenfelder“ will Staunen erregen über ein Land, das vielleicht doch anders ist, als wir es aus den Medien kennen; das Buch wirft Schlaglichter auf eine vielfältige Gesellschaft.
In Zusammenarbeit mit dem Holocaustüberlebenden Meir Schwarz entstand außerdem das kleine jüdischdeutsche Wörterbuch „So sagt man halt bei uns“. Liedtke publizierte darüber hinaus drei Romane („Reise durch amerikanische Betten“, „Stern über Europa“, „Grün Gelb Rot. Ein Heimatroman“) und wissenschaftliche Beiträge („Zur Sprache der Berichterstattung in den Kriegen am Golf und in Jugoslawien“). Für ihre erste Reiseerzählung „China through my eyes“ wurde sie mit dem Bettina-von-Arnim-Literaturpreis ausgezeichnet.