——————————Vor 60 Jahren, im November 1948, gründen dänische, belgische und niederländische Künstler in Paris die internationale Vereinigung COBRA. Der belgische Dichter Dotremont erfindet den Namen der Künstlergruppe, der sich aus den Anfangsbuchstaben der europäischen Metropolen Copenhagen, Brüssel und Amsterdam zusammensetzt und gleichzeitig das Bild der gefährlichen Giftschlange assoziieren lässt. Angriffslustig, anarchisch und wild propagieren die europaweit organisierten COBRA-Künstler drei Jahre lang ihre Vorstellungen einer neuen Kunst. In gemeinsamen Ausstellungen, Zeitschriften, Manifesten und Aktionen zeigen sie ein spontanes künstlerisches Schaffen, das Kinderzeichnungen, Ausdrucksmittel psychisch Kranker und Graffiti ebenso einbezieht wie Fabelwesen nordischer Mythen und Sagen oder Formen aus der Volkskunst.
COBRA entfaltet trotz der nur kurzen Zeitspanne von der Gründung bis zur Auflösung der Gruppe Ende 1951 eine sehr starke Wirkung auf die Kunst der zweiten Hälfte des
20. Jahrhunderts. COBRA ist das Scharnier einer durch den Nationalsozialismus und Krieg abgetrennten Avantgarde der Vorkriegszeit und einer jungen, antiakademischen Kunst der Nachkriegsgeneration. Auch nach dem offiziellen Ende der COBRA-Gruppe entwickeln die Mitglieder den befreienden Impuls der COBRA-Ideen in ihrem jeweiligen individuellen Schaffen weiter.
Das Kunstmuseum Bochum hat sich seit seiner Gründung im Jahre 1960 wiederholt mit dem Schaffen einzelner COBRA-Künstler beschäftigt, deren Gemälde und graphische Blätter einen bedeutenden Schwerpunkt der Kunstsammlung bilden.
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