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ZUHAUSE – VONOVIA AWARD FÜR FOTOGRAFIE
25 Mai 2019———25 Aug 2019

Der VONOVIA AWARD FÜR FOTOGRAFIE wurde 2017 ins Leben gerufen. Mit dem Award werden formal und inhaltlich herausragende Bildserien von jeweils sechs bis zwölf Fotoarbeiten ausgezeichnet, die das Thema Zuhause interpretieren, darstellen und persönlich erfahrbar machen. Die Auswahl der Preisträger erfolgt über eine hochkarätige Fachjury, die zunächst aus den Einreichungen eine Shortlist mit 25 Arbeiten der Hauptkategorie und acht Arbeiten der Kategorie Nachwuchs auswählt. Der Vonovia Award gehört mit 42.000 Euro Preisgeld zu den höchstdotierten Fotopreisen in Deutschland. Das Preisgeld ist auf drei Hauptpreise und einen Nachwuchsförderpreis aufgeteilt.

 

Die Preisträger 2018

Der 1. Preis (15.000 Euro) der Hauptkategorie „Beste Fotoserie“ geht an den freien Fotografen Norman Hoppenheit (geb. 1984) für seine Serie Dreesch, 2016/17, eine Plattenbausiedlung in Schwerin, in der er aufwuchs. „Hoppenheit geht mit seiner Serie der Frage nach, was von unseren Erinnerungen übrig bleibt. Wie ist es, wenn man nach Jahren an den Ort zurückkehrt, der einmal ein Zuhause war.“ (Ute Mahler, Jurymitglied)

Mit dem 2. Preis (12.000 Euro) in der Hauptkategorie „Beste Fotoserie“ wird Paula Markert ausgezeichnet (geb. 1982), die als freischaffende Dokumentarfotografin in Hamburg arbeitet und mit ihren Langzeitprojekten bereits mehrere Preise gewonnen hat (u.a. Wüstenrot Preis 09, den BFF Preis für Dokumentarfotografie 2012, Lead Award Bronze 2016). Ihre neue Arbeit Ring/Halqa, 2018, ist Steilshoop gewidmet, einem Stadtteil im Norden Hamburgs, der 1969 für über 20.000 Menschen erbaut wurde. Der Fokus liegt auf den komplexen Herausforderungen, mit denen sich eine moderne multikulturelle Gesellschaft heute auseinandersetzen muss. Sie beleuchtet Prozesse, die das interkulturelle und interreligiöse Zusammenleben schildern.

Der 3. Preis (10.000 Euro) in der Hauptkategorie „Beste Fotoserie“ geht an die freiberufliche Berliner Fotografin und Regisseurin Lara Wilde (geb. 1988). Sie gewann u.a. bereits den 2. Platz des Shift Photo Award und den 2. Preis des Fine Art Photography Price von Lensculture. Ausgezeichnet wurde sie für ihre Serie Exposed Landscapes, 2016-2018, die einen Einblick in den Privatraum der Protagonisten gibt. Die Fotografin beschreibt in eindrücklicher Weise eine psychologische Sicht auf das Zuhause. Dem Betrachter stellt sich die Frage: „Alles nur ein Traum, oder gibt es eine Wirklichkeit?“

In der Kategorie „Beste Nachwuchsarbeit“ (5.000 Euro) setzt sich Nanna Heitmann (geb. 1995 ) mit ihrer Serie Weg vom Fenster – Das Ende einer Ära, 2017, gegen 7 Finalisten durch. Heitmann, die in Hannover an der University of Applied Science and Arts studierte, arbeitet derzeit als freie Fotografin in Tomsk, Russland. Sie wurde 2018 bereits mit dem World Report Award | Documenting Humanity ausgezeichnet. Ihre Fotostrecke beschäftigt sich mit der Schließung der Zeche Prosper Haniel 2018. Sie war die letzte, noch aktive Zeche im Ruhrgebiet. Dort hat Nanna Heitmann das Ende einer Ära dokumentiert, den Kohleabbau und die Kumpel fotografiert, die nicht nur ihre Arbeit, sondern auch die Gruppe, die Gemeinschaft und die Kollegen verlieren werden.

 

Die Jury

Die Fachjury sichtete die eingereichten Serien mit über 4.000 Einzelbildern und wählte aus der 33 Kandidaten umfassenden Shortlist die diesjährigen Gewinner aus. Der Jury gehören an: Ingo Taubhorn, Kurator im Haus der Photographie in den Deichtorhallen Hamburg; Anna Gripp, Chefredakteurin der Zeitschrift Photonews; Klaus Freiberg, Mitglied des Vorstands von Vonovia; Martin Brockhoff, freier Fotograf und Juryvorsitzender; Ute Mahler, Fotografin und Professorin an der Ostkreuzschule für Fotografie; Peter Bitzer, Geschäftsführer der Agentur laif und Peter Bialobrzeski, Professor für Fotografie an der Hochschule für Künste Bremen.

 

Foto: Nanna Heitmann – Weg vom Fenster – Das Ende einer Ära, 2017

© Nanna Heitmann, courtesy Vonovia Award für Fotografie 2018 (Preisträgerin Beste Nachwuchsarbeit)