—————————— 1960 wurde das Kunstmuseum Bochum unter dem Namen „Städtische Kunstgalerie“ gegründet. Der erste Direktor, Dr. Peter Leo, setzte den Sammelzeitraum und Ausstellungszeitraum von 1945 bis in die Gegenwart fest. Von Beginn an hat sich das Museum programmatisch davor bewahrt, zwischen Ausstellungsgeschehen und Sammlungstätigkeit zu trennen. Die Devise lautet lapidar: Ausstellen, um sammeln zu können, damit Gesammeltes ausgestellt werden kann.
Der Gründungsdirektor tat sich als ein Europäer der ersten Stunde hervor, der Europa zu Zeiten des „Kalten Krieges“ nicht vor dem „Eisernen Vorhang“ enden ließ. Neben dem Schwerpunkt „Aktuelle deutsche Kunst“ und einer Affinität in Richtung Niederlande, zeigte er neben Kunst aus Belgien, Frankreich, England, Italien, Spanien eben vergleichsweise früh Kunst aus Polen, der Tschechoslowakei, Jugoslawien und Rumänien. Nach nur zehn Jahren erweiterte er durch eine geschickte Ankaufspolitik die Kunstsammlung; der erreichte Umfang und zusätzliche Abteilungen wie die Burg Haus Kemnade führten zur Umbenennung in „Museum Bochum“.
—————————— 1972 übernahm Dr. Peter Spielmann die Leitung des Museums. Er war in der damaligen Tschechoslowakei geboren und hatte als Kunsthistoriker dort gewirkt – er war ein ausgewiesner Kenner der osteuropäischen Kunstszene. Er ermöglichte einen in der damaligen BRD einzigartigen Blick auf die aktuelle Kunstszene der sogenannten “Ostblockstaaten”.
Neben bedeutenden Ausstellungen konnte er wichtige Erwerbungen aus den Ländern Ost- und Mitteleuropas tätigen. Als wichtige Veränderung hob er die Begrenzung “Kunst nach 1945″ auf. Heute sammelt und stellt das Kunstmuseum Bochum internationale Kunst von 1900 bis heute aus.
Die Freunde Dr. Peter Leo und Helmut Klinker hatten untereinander abgestimmt Kunstwerke gekauft. Ein Vertrag zwischen der Stadt und dem Privatsammler ermöglichte den Bochumer Museumsdirektoren, günstig aus der Sammlung Klinker anzukaufen. So konnte der städtische Kunstbesitz qualitativ hochrangig weiter wachsen. Genannt seien Werke von Emil Schumacher, Gerhard Hoehme, Serge Poliakoff Alexander Calder, Gerhard Richter, Sigmar Polke, Eduardo Chillida, Jean Fautrier, oder Louise Nevelson.