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KUNSTMUSEUM BOCHUM

Neugier, Experimentierfreude und eine Einladung zum offenen Austausch stehen im Mittelpunkt des Programms des Kunstmuseums Bochum. Am Randes des Stadtparks und einen Katzensprung von der Bochumer Innenstadt gelegen, versteht sich das Kunstmuseum Bochum als ein Ort mit Werkstattcharakter, an dem viel möglich ist und viele beteiligt sind.

In zwei miteinander verbundenen Gebäuden spiegelt sich der Charakter des Kunstmuseums wider: In der weitläufigen Architektur lädt das Museum in wohnlicher und offener Atmosphäre ein, moderne und zeitgenössische Kunst zu erleben — von Ausstellungen bis hin zu Performances — und mit ihr in den Austausch zu treten.

Schwerpunkt der vielseitigen Sammlung, die aus mehr als 8000 Objekten besteht, liegt neben einigen Highlights aus dem frühen 20. Jahrhundert, vor allem auf einem sehr breiten Spektrum an europäischer Kunst nach 1945, wie Zofia Kulik, Andy Warhol, Louise Nevelson und Tadeusz Kantor. In jüngster Zeit wurde die Sammlung durch einen Nachlass mit einer großen Gruppe Fluxus-Werke bereichert.

Unabhängig von einem Ausstellungsbesuch bietet das Museum mit einem offenen Café, verschiedenen Veranstaltungsräumen, einer kleinen Bibliothek und einer Dachterrasse mit weiten Blick auf den Stadtpark, einen Treffpunkt für die Menschen der Stadt.

GESCHICHTE DES MUSEUMS

1960 ————— 1972

—————————— 1960 wurde das Kunstmuseum Bochum unter dem Namen „Städtische Kunstgalerie“ gegründet. Der erste Direktor, Dr. Peter Leo, setzte den Sammelzeitraum und Ausstellungszeitraum von 1945 bis in die Gegenwart fest. Von Beginn an hat sich das Museum programmatisch davor bewahrt, zwischen Ausstellungsgeschehen und Sammlungstätigkeit zu trennen. Die Devise lautet lapidar: Ausstellen, um sammeln zu können, damit Gesammeltes ausgestellt werden kann.
Der Gründungsdirektor tat sich als ein Europäer der ersten Stunde hervor, der Europa zu Zeiten des „Kalten Krieges“ nicht vor dem „Eisernen Vorhang“ enden ließ. Neben dem Schwerpunkt „Aktuelle deutsche Kunst“ und einer Affinität in Richtung Niederlande, zeigte er neben Kunst aus Belgien, Frankreich, England, Italien, Spanien eben vergleichsweise früh Kunst aus Polen, der Tschechoslowakei, Jugoslawien und Rumänien. Nach nur zehn Jahren erweiterte er durch eine geschickte Ankaufspolitik die Kunstsammlung; der erreichte Umfang und zusätzliche Abteilungen wie die Burg Haus Kemnade führten zur Umbenennung in „Museum Bochum“.

1972 ————— 1997

—————————— 1972 übernahm Dr. Peter Spielmann die Leitung des Museums. Er war in der damaligen Tschechoslowakei geboren und hatte als Kunsthistoriker dort gewirkt – er war ein ausgewiesner Kenner der osteuropäischen Kunstszene. Er ermöglichte einen in der damaligen BRD einzigartigen Blick auf die aktuelle Kunstszene der sogenannten “Ostblockstaaten”.

Neben bedeutenden Ausstellungen konnte er wichtige Erwerbungen aus den Ländern Ost- und Mitteleuropas tätigen. Als wichtige Veränderung hob er die Begrenzung “Kunst nach 1945″ auf. Heute sammelt und stellt das Kunstmuseum Bochum internationale Kunst von 1900 bis heute aus.

Die Freunde Dr. Peter Leo und Helmut Klinker hatten untereinander abgestimmt Kunstwerke gekauft. Ein Vertrag zwischen der Stadt und dem Privatsammler ermöglichte den Bochumer Museumsdirektoren, günstig aus der Sammlung Klinker anzukaufen. So konnte der städtische Kunstbesitz qualitativ hochrangig weiter wachsen. Genannt seien Werke von Emil Schumacher, Gerhard Hoehme, Serge Poliakoff Alexander Calder, Gerhard Richter, Sigmar Polke, Eduardo Chillida, Jean Fautrier, oder Louise Nevelson.

1997 ————— 2020

—————————— Von 1997 – 2020 leitete Dr. Hans Günter Golinski das Kunstmuseum Bochum. Der stellvertretender Direktor ist (bis Juli 2022) Sepp Hiekisch-Picard. Entsprechend der veränderten politischen Situation in Osteuropa und Mitteleuropa wurden die ehemaligen Ausstellungs- und Sammlungsschwerpunkte relativiert. Weiterhin beobachtet man dortige Tendenzen junger Kunst, aber man fügt sie in den globalen Blick auf die Kunst. Neben den Hauptströmungen der Weltkunst gilt das Interesse aber auch Ländern und Kulturkreisen, die innerhalb der internationalen Kunstszene eher unterrepräsentiert sind, wie zum Beispiel Südafrika, Israel, Lateinamerika oder Japan.

seit 2021

——————————  Seit 2021 leitet Noor Mertens als Direktorin das Kunstmuseum, seit 2022 gemeinsam mit den stellvertretenden Direktorinnen Eva Busch und Julia Lerch Zajączkowska.